Jetzt ist eines der chaotischsten Jahre, die ich bisher erlebt habe, fast vorbei. Allerdings hoffe ich, dass das neue Jahr sich zumindest Richtung Sommer hin etwas entspannter gestaltet. Aber weil ich auch vor Corona nicht kleinbeigeben möchte, werde ich den letzten Tag dieses Jahres genussvoll verbringen.
Da ich beschlossen, alles was wir für Silvester geplant hatten, abzusagen, gibt es bei mir heute ein Dinner for one. Eigentlich wollte ich mit einer Freundin ins neue Jahr feiern aber bei ihr hatte sich dann doch Familienbesuch angesagt. Eigentlich hätten wir trotzdem zusammen feiern können aber mir war dann doch nicht danach. Weil ich es mir aber gut gehen lassen wollte, habe ich ein Menü zusammengestellt, dass ich ganz für mich alleine zubereitet habe.
Bei einigen Gerichten hatte das mit der einzelnen Portion nicht wirklich funktioniert, denn ein Chutney nur aus einer Viertelquitte zu kochen, hätte nicht geklappt und auch bei dem Sorbet hätte meine Eismaschine nichts Vernünftiges zustande gebracht. Deshalb habe ich da normale Mengen hergestellt und gerade bei dem Sorbet wird es auch später Abnehmer geben.
Außerdem hatte ich mir auch ein paar Menübestandteile ausgesucht, die sich gut vorbereiten ließen. So das ich wirklich einen gemütlichen Abend haben werde. Die Fotos wird es übrigens erst morgen geben, denn das hätte in Stress ausgeartet und den wollte ich vermeiden.
Rindertatar mit Kaviar
Zutaten:
50 g Rinderfilet
2-3 Ringe Schalotten
1 Teelöffelspitze Kapern
1/4 Sardelle
1 Messerspitze Senf
etwas Limettenschalenabrieb
schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Salz
2-3 Tropfen Balsamico bianco
etwas Olivenöl
1 Teelöffelspitze Kaviar
1 Cornichon
Zubereitung:
Das Rindfleisch mit einem Messer fein zerhacken. Die Schalottenringe, das Sardellenfilet und die Kapern ebenfalls fein hacken. Alles miteinander vermischen. Dann mit Senf, Limettenschale, Pfeffer, Salz, Balsamico und Olivenöl würzen.
Mit zwei Löffeln eine Nocke formen und auf den Servierlöffel legen. Von der Gurke drei Scheiben schneiden und diese an die Seite stecken. Den Kaviar obenauf setzen.
Radieschencarpaccio mit Jakobsmuschel
Zutaten:
3 große Radieschen
1 Teelöffel weißen Balsamessig
1 Teelöffel Olivenöl
etwas fein abgeriebene Zitronenschale
Salz, Pfeffer
1 küchenfertig ausgelöste Jakobsmuscheln
etwas Butter
etwas Fleur de Sel
Kresse
Zubereitung:
Radieschen putzen und fein hobeln. In Kreisen gefächert auf einem Teller anrichten. Aus Balsamessig, Olivenöl, Zitronenschale, etwas Salz und Pfeffer ein Dressing bereiten und über die Radieschen träufeln.
Die Jakobsmuschel in etwas Butter kurz von beiden Seiten anbraten, mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen und mittig auf das Carpaccio setzen.
Ziegenkäse-Nuss-Crostini mit Wintersalat
Zutaten:
1 Scheibe Baguette
Olivenöl
1Esslöffel Orangensaft
1 Teelöffelspitze körniger Senf
Meersalz, Pfeffer,
Agavendicksaft nach Geschmack
1/2 kleine Schalotte
Einige Blätter Eichblattsalat, Rucola und Endiviensalat
2 Scheiben Ziegenkäse
1 Esslöffel gemischte Nüsse
1 Teelöffel Honig
Etwas Chili
Zubereitung:
Die Baguettescheibe mit etwas Öl beträufeln. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen bei 180° Umluft knusprig rösten, dabei einmal wenden.
Aus Orangensaft, etwas Olivenöl, Senf, Salz, Pfeffer und etwas Honig ein Dressing herstellen. Die Schalotte schälen und in feine in feine Ringe schneiden. Den Blattsalat verlesen, waschen, trocken schleudern.
Die Nüsse grob hacken und mit Chili und Honig verrühren. Den Ziegenkäse auf das Baguette legen und die Nussmischung darauf verteilen. Im Backofen bei 180° Umluft ca. 5 Minuten gratinieren lassen.
Salate, Zwiebeln und Granatapfelkerne mit der Vinaigrette mischen. Das Ziegenkäse-Crostinis auf einen Teller legen, den Salat daneben anrichten und diesen mit dem Dressing beträufeln.
Hirschmedaillon mit Quittenchutney und Maronenpüree
Zutaten:
1 Quitte
1 Schalotte
1 Esslöffel Agavendicksaft
1 Esslöffel Quittengelee
etwas Ingwer
1 Zitrone (Saft)
Chili
1 Hirschmedallion
½ Knoblauchzehe
2 Wacholderbeeren
1 Zweig Rosmarin
1 kräftiger Schuss Rotwein
1 Teelöffel Johannisbeergelee
60 g Maronen (vorgegart)
1 Esslöffel Milch
2 mittelgroße Kartoffeln
2 Esslöffel Butter
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Quitte schälen, waschen, Kerngehäuse entfernen und würfeln. Die Schalotte ebenfalls schälen und würfeln. Beides in etwas Öl anschwitzen, Agavendicksaft, Quittengelee, Zitronensaft, geriebenen Ingwer und Chili dazu geben und solange köcheln lassen, bis die Früchte zerfallen. Eventuell etwas Wasser zugeben. Zum Schluss mit Pfeffer und Salz abschmecken. Chutney im Kühlschrank abkühlen lassen.
Den Knoblauch schälen, Die Wacholderbeeren leicht andrücken. Das Hirschmedallion mit Salz und Pfeffer würzen und in einer heißen
Pfanne mit Öl mit dem Knoblauch, Wacholderbeeren und Rosmarin anbraten.
Dann mit den Gewürzen in eine Auflaufform geben und im Backofen bei
100°C Umluft circa 15 Minuten garen. Anschließend in Alufolie gewickelt
ruhen lassen. Derweil den Bratenfond in der Pfanne mit dem Rotwein ablöschen und
reduzieren lassen. Das Johannisbeergelee einrühren.
Die Maronen mit einem Esslöffel Milch in einem Multizerkleinerer fein zerkleinern, dann durch ein Haarsieb streichen. Die Kartoffeln schälen, waschen, grob würfeln, in Salzwasser weich kochen, abgießen und zwei mal durch die Kartoffelpresse pressen. Durchgepresste Kartoffeln und durchgestrichene Maronen in einen Topf geben und mit Pfeffer und Salz würzen. Die Butter nach und nach einarbeiten.
Das Püree auf den Teller geben, das Medaillon daraufsetzen, etwas Chutney obenauf geben und etwas Jus daneben gießen.
Mandarinen-Sorbet mit Labneh
Zutaten:
3 Passionsfrüchte
150 g Mandarinensaft
1 Limette (Saft)
1 gehäuften Teelöffel Johannisbrotkernmehl
80 g Zucker
100 g Birkenzucker
3 Esslöffel Griechischer Joghurt
etwas Agavendicksaft
½ Orange
1 Weihnachtskeks
Pistazien (gehackt)
1 Macaron
Zubereitung:
Die Passionsfrüchte halbieren, das Fruchtfleisch in ein Sieb geben und den Saft ausdrücken. Dann mit dem Mandarinen- und dem Limettensaft vermischen, den Zucker zugeben und solange verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Jetzt das Johannisbrotkernmehl unter rühren und alles in einer Eismaschine gefrieren.
Ein Sieb mit einem Küchentuch auslegen und den Joghurt in das Papier geben, 1 Stunde abhängen lassen, damit die Molke des Joghurts abtropfen kann. Dann den Joghurt (Labneh) mit dem Agavendicksaft verrühren. Etwas Schale von der Orange abreiben und ebenfalls unterrühren. Dann die Filets herausschneiden.
Den Joghurt in die Mitte des Tellers geben, die Orangenfilets darauf verteilen. An die Stelle, wo das Sorbet hinsoll, den Keks krümeln (damit das Eis nicht rutscht), dann eine Nocke des Sorbets obenauf setzen und mit Pistazien und Macaron dekorieren.
Nur noch ein paar Gedanken im Nachgang
Also wenn ihr jetzt denkt, die hat ja einen Knall, werdet ihr nicht so Unrecht haben aber ich hatte Spaß. Schon beim Einkaufen war es lustig, als ich zum Beispiel eine Jakobsmuschel und ein Hirschmedaillon gekauft hatte. Um mir den Stress gering zu halten hatte ich schon einiges vorbereitet. Chutney und Sorbet hatte ich bereits am Abend vorher gemacht. Auch bei den anderen Zutaten konnte ich einiges vorbereiten. Salat und Radieschen hatte ich am späten Nachmittag geputzt und gewaschen, die Dressings in kleinen Gläschen vorbereitet. Auch das Maronenpüree und das Labneh waren schon fertig genau wie die Nussmischung für die Crostinis.
Am Abend war es dann entspannt, während die Baguettescheibe unter dem Grill meiner Mikrowelle vorsichhinröstete, bereitete ich das Tatar vor. Das ließ ich mir dann mit einem lecker Gläschen alkoholfreien Schaumwein aus der Champagner Bratbirne. Dann kam auch schon die Jakobsmuschel in die Pfanne. Während die gebraten hat, hatte ich Zeit die Radieschen auf den Teller zu verteilen und das Crostini zum Gratinieren unter den Grill kam. Auch das war dann recht schnell angerichtet.
Beim Hauptgang hatte ich dann doch etwas zu tun, das Fleisch muss man eben ala minute zubereiten aber da das Püree und das Chutney schon fertig waren, war es nicht so schlimm und ich hatte ja keine Gäste, die man unterhalten musste ;) Passend dazu hatte ich einen wirklich leckeren alkoholfreien Prisecco aus Birne, Schlehe und Douglasie.
Beim Dessert musste ich nur noch anrichten und genießen. Zum Glück hatte ich von dem Sorbet mehr gemacht, es war soooooo lecker und schön cremig, obwohl die Farbe leider doch etwas hell war, dabei hatte der Mandarinen-Passionsfrucht-Saft so eine kräftige Farbe.
Hallöchen liliphe,
AntwortenLöschenja ich bin gut ins neue Jahr gekommen. Gerade weil das letzte Jahr so chaotisch war, habe ich mir einfach ein paar ruhige Tage gegönnt und da für mich Kochen Entspannung ist, hatte ich da durchaus eine gechillte Zeit.
Raclette finde ich auch immer sehr schön, man kann sich so schön Zeit dabei lassen und es immer etwas leckeres für jeden dabei.
Liebe Grüße Danii