Als ich das aktuelle Thema der
Blogparade gelesen habe, dachte ich mir, das kann ja schwierig werden. Denn eigentlich habe ich schon immer Gemüsiges gerne gegessen auch die typischen Wintergemüse machten da keine Ausnahme. Es gab bei mir auch als Kind eigentlich kein Gemüse, dass ich nicht gemocht habe. Das lag vielleicht daran, dass meine Eltern einen großen Garten hatten und meine Mutter dort immer sehr viel Gemüse angebaut hat und das gab es dann auch bei uns zum Essen. Fleisch gab es ja eher am Sonntag und in der Woche viel Gemüse bzw. so Gerichte wie Eier und Senfsoße.
Gerade Kohlgerichte, Schwarzwurzeln, Porree und auch Steckrüben gab es bei uns häufiger. Allerdings hat meine Mutter eher gut bürgerlich langweilig gekocht. Mittlerweile bereite ich die meisten Gemüse leichter und ohne Mehlbindung zu. Ich experimentiere auch immer gerne mit anderen Geschmäckern, wie zum Beispiel Vanille an Schwarzwurzeln, das hebt den Geschmack und macht das Gemüse echt interessant. Oder Grünkohl als Salat oder Suppe und nicht total zerkocht und gemust als Beilage.
Aber dann fiel mir ein Gemüse ein, um dass ich früher immer einen großen Bogen gemacht habe - den Chicorée. Wie habe ich den Salat mit dem bitteren Zeug gehasst, den meine Mutter immer so gerne zubereitet hat. Allerdings absolut einfallslos mit Pfeffer, Salz, Zucker, Essig und Öl (Bild oben, darunter meine Variante mit Äpfeln, Champignos und einem Orangendressing). Wenn sie gut drauf war, gab es noch ein paar Apfelstücke mit hinein. Da meine Mutter sehr sparsam war, hat sie immer die kompletten Chicorées verarbeitet und damit auch die bitteren Enden. Mir gruselt es gerade wieder. Deshalb habe ich auch als Erwachsene Chicorée eigentlich immer vermieden.
Ich glaube, das waren Fernsehköche, die meine Meinung geändert haben. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, welche Sendung es genau war aber bei irgendeiner Kochsendung hat der Koch erklärt, das Chicorée nicht mehr so bitter ist, wenn man die unteren Enden sehr großzügig wegschneidet und auch den inneren festen Kern gleich mitentfernt. Das musste ich natürlich ausprobieren und ich muss sagen, seitdem esse ich dieses leckere Gemüse sehr gerne. Vorallem weil er auch so
gesund ist. Chicorée ist reich an Vitamin C und das kann ja in der Winterzeit nicht wirklich schaden. Allerdings sind es gerade die Bitterstoffe, die die größte gesundheitlich Wirkung haben, unter anderem unterstützen sie die Verdauung und erhöhen die Darmgesundheit.
Mir schmeckt Chicorée sowohl als Salat als auch warm. Als Salat kombiniere ich ihn gerne mit Obst oder verwende Säfte im Dressing. Ein leckeres Beispiel ist dieser wirklich sehr schmackhafte
Salat mit Weintrauben und Joghurtdressing.
Aber was ich lange nicht wusste, Chicorée schmeckt auch warm sehr gut. Während bei uns eher Salatvariationen bekannt sind, essen unsere Nachbarn Chicorée gebraten, gegrillt, gefüllt, in Suppen oder mit Nudeln. Komischerweise stören mich bei warmen Gerichten die Bitterstoffe nicht mehr. Obwohl gerade in letzter Zeit esse ich durchaus auch gerne mal etwas Bitteres. Deshalb pflanze ich mir auch jedes Jahr Wildrukola auf meinen Balkon, da mir der normale einfach zu laff ist.
Gefüllte Chicorée auf Tomatensugo
Zutaten:
400 g Kalbshackfleisch
4 Chicoréestauden
8 Scheiben Bacon
1 Zwiebel
1 Esslöffel Olivenöl
1 Dose stückige Tomaten (800 g)
Pfeffer, Salz, Zucker
Parmesan
Zubereitung:
Das Hackfleisch mit Pfeffer und Salz würzen. Die Chicorées längst halbieren und den bitteren Strunk entfernen. Die inneren Blätter ebenfalls entfernen und fein hacken. Die Chicorée mit Hackfleisch füllen und die Enden jeweils mit einer Bacon-Scheibe umwickeln.
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten, dann den gehackten Chicorée dazu geben und kurz anbraten. Alles mit den Tomaten ablöschen.
Die Chicorée-Hälften auf die Tomaten setzen und im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 40 Minuten garen. Zum Schluss Parmesan darüber hobeln.