Mein Mitesser und ich hatten beschlossen, uns mal wieder etwas kulinarisches zu gönnen und deshalb hatte ich uns einen Tisch in der Bachstelze in Erfurt reserviert. Schon die Reservierung war anders als was man so gewöhnt ist. Bis hin dass es eine Erinnerungsmail kurz vorher gab und am Tag unserer Reservierung noch einmal telefonisch nachgefragt wurde, ob man wirklich kommen wollte. Natürlich wollte ich. Es war schon recht interessant, dass man im Vorfeld nicht weiß, was es so zu essen gibt. Der ein oder andere hat damit vielleicht ein Problem, ich fand es spannend. Von Vorteil war, dass mit der Reservierungsmail auch noch Unverträglichkeiten und Allergien abgefragt wurden.
Das Restaurant war richtig urig und ich kann mir den Biergarten im hellen recht gut vorstellen aber als wir angekommen waren, war es schon recht dunkel und da konnte man eigentlich nur die heimelige Beleuchtung bewundern.
Wir bekamen einen richtig schönen romantischen Erkerplatz und konnten in zwei Omasesseln gemütlichen unseren Aperitif genießen. Als
alle Gäste dann da waren (so viele Plätze gibt es da nicht) begrüßte uns der
Lebensgefährte von Maria Groß persönlich und stellte das Menü vor, dabei erzählte er auch etwas über die Philosophie des Restaurants sowie über die
Herkunft der Produkte. Das Gemüse zum Beispiel stammt von einem
Bio-Bauern, der die Gemüsesorten genau nach Wunsch anbaut und diese dann
auch liefert. Auch ein Teil des Fleisch kam aus der Nähe und zwar von einem 12 km entfernten
Biohof und hatte eine ausgezeichnete Qualität. Ach ja zur Philosophie dass ich es nicht vergesse. Man behält während des Essens bis zum Hauptgang den selben Teller und auch Besteck und Gläser werden nicht gewechselt. Beim Besteck störte mich das wenig aber beim Teller habe ich den immer zwischendurch mit dem richtig leckeren Brot sehr sauber gewischt, denn ich wollte die Geschmäcker nicht vermischen.
Neben dem Essen wurden auch die Getränke vorgestellt. Hier konnte man sowohl eine Weinbegleitung als auch alkoholfreie Getränke, die genau auf die einzelnen Gänge abgestimmt waren, bestellen. Dies hat mir besonders gut gefallen, dass man sich hier auch einen Kopf um Fans von nichtalkoholischen Getränken gemacht hatte. Beim Eintreffen erhielten wir einen Aperitif. Mein Mitesser hatte die alkoholische Variante und fand den trockenen Sekt recht ansprechend. Da mein Mitesser die Weinbegleitung gewählt hatte, bekam er zum ersten Gang einen Grauburgunder aus dem Saale-Unstrut-Gebiet. Zum Fleisch einen sehr aromatischen Chianti und da mein Mitesser statt Dessert den Käse hatte, gab es dazu einen Gewürztraminer.
Normalerweise bekomme ich als alkoholfreie Variante dann immer lecker Wasser oder die üblichen alkoholfreien Getränke wie Sprite, Cola usw. Aber hier hatten sie eine wirklich schöne Getränkebegleitung aus alkoholfreien Priseccos zusammengestellt. Begrüßt wurde ich mit einem Cocktail aus Streuobst und Holunderblüte, zur Vorspeise bekam ich einen alkoholfreien Cocktail aus Grüntee, Wiesenobst und Melisse. Zum Hauptgang gab es eine Mischung aus dem Saft von Zweigelt, Lemberger und Carbarnet Dorio Trauben mit roter Beete und zum Dessert hatte ich einen Prisecco aus Mostbirne, Apfel, Kaffee und Walnussschale. Alles wirklich interessant und sie passten hervorragend zu den einzelnen Gerichten.
Während des gesamten Abends wurden wir sehr zuvorkommend bedient, auch jede unserer Fragen die Getränke bzw. das Essen betreffend wurden nett beantwortet. Jeder Gang der serviert wurde, wurde vom Kellner
vorgestellt und erklärt. Der Kellner tat mir schon ein bisschen leid, da
er ja an jedem Tisch das gleiche wiederholen musste aber es war sehr
wissenswert. Auch die jeweiligen Getränke wurden erklärt und auf die einzelnen Aromen hingewiesen.
Damit man die erste Zeit gut überbrücken konnte, gab es einen kleinen
Starter mit selbstgebackenem Brot, dazu frische Butter, einer Hauscreme,
Gürkchen und Kapernäpfel.
Als Vorspeise hatten wir einen Kürbisshot und einen wirklich leckeren Salat aus Kürbis und Birne mit Senfdressing und dazu gab es frisch gebackenes Dinkel-Mohn-Brot.
Der Salat war farblich ein echter Hingucker. Birnen und Kürbis gab es in verschiedenen Zubereitungsarten. Dazu noch andere leckere Zutaten wie Quinoa, Zucchini, Walnüsse und Granatapfel.
Das Hauptgang war echt genial zweierlei vom Rind mit Grünzeugs (grüne Bohnen, Ringelbeete, Gelbe Beete), Knödel und einer traumhaften Soße.
Bei dem Knödel im Vordergrund bin ich nicht genau dahinter gestiegen, was drinne ist. Er war sehr gehaltvoll aber nicht unlecker.
Zum Nachtisch konnte man sich entscheiden zwischen Käse mit Apfel und einer Kirschmarmelade
oder einem Vanilleparfait mit gelben Pflaumen mit Baiserhaube.
Zum Abschluss hatte mein Mitesser noch einen Apfelbrand mit 36 Kräutern und ich einen Trinkessig mit Feige, echt genial.