Als Kind habe ich einen großen Bogen um Sülze jeglicher Art gemacht. Aber dann hat mich mein Vater ausgetrickst, er hat eine magere Fleischsülze mit Zwiebeln, Essig und Öl angemacht und alles auf eine frische Scheibe Brot gepackt und dann sollte ich mit geschlossenen Augen probieren. Da ich nicht wusste, dass ich gerade "ecklige" Sülze esse, fand ich die total lecker, um so größer war meine Verwunderung, als ich die Augen wieder geöffnet habe. Seitdem esse ich Sülze durchaus ganz gerne. Allerdings mag ich keine großen Fettbuffen darin und das macht es manchmal schwierig. Wenn ich dann ganz viel Zeit habe, mache ich meine Sülze eben einfach selber. So auch dieses Mal.
Da ich keine Schweinefüße verwende, denn die gibt es bei uns nur schwierig zu kaufen, kann es passieren, dass die Sülze nicht ordentlich geliert, deshalb helfe ich dann mit einigen Blättern Gelatine nach. Damit man nicht am Ende ein blaues Wunder erlebt, sollte man auf jeden Fall eine Gelierprobe machen, bevor man die Sülze abfüllt.
Zutaten (6 Portionen)
1 Schweinekopf
500 g Schweinebauch (ich hatte recht mageren)
2 Zwiebeln
3 Lorbeerblätter
1 Teelöffel Wacholderbeeren
2 Teelöffel Pfefferkörner
2 Teelöffel Senfkörner
1 gestrichenen Teelöffel Pimentkörner
1/2 Teelöffel Kümmel
Salz
5 Blatt Gelatine (falls es nicht geliert)
Branntweinessig nach Geschmack
5 Gewürzgurken
Zubereitung:
Den Schweinkopf gründlich waschen und mit dem Schweinebauch in einen großen Topf geben und soviel Wasser auffüllen, dass das Fleisch damit
bedecken ist. Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Senfkörner, Piment und Kümmel dazu geben und mit Salz würzen. Die Zwiebel schälen, eine halbieren und zum Fleisch geben, die andere fein würfeln und beiseite stellen. Das Fleisch ca. 2 Stunden kochen, bis es
sich leicht vom Knochen löst.
Das Fleisch herausnehmen und leicht abkühlen lassen.
Dann bei dem Schweinekopf die Kopfschwarte ablösen und das ganze magere Fleisch herauslösen (ich persönlich mag die Schwarte nicht so, deshalb mache ich Sülze selber ;)) und in gleichmäßige Würfel schneiden. Den Schweinebauch ebenfalls würfeln.
Den Sud durch ein Sieb gießen und ca. 3 Liter auffangen, den Rest anderweitig verwenden. Den Sud auf 2 Liter reduzieren und dann eine Gelierprobe durchführen. Sollte der Sud nicht gelieren, die Gelatineblätter zufügen. Das Ganze mit Essig (da muss man sich etwas herantasten) und etwas Salz abschmecken.
Die Gurken fein würfeln und mit den Zwiebelwürfeln zum Fleisch geben und gründlich vermischen. Dann entweder in eine Sülzform oder in 6 Portionsschälchen (Größe siehe Bild) füllen. Den Fond vorsichtig darüber gießen. Die Sülze über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Bei mir gab es dazu selbstgemachte Remoulade und Bratkartoffeln.