Sonntag, 3. Januar 2016

ActiFry - Mein Abschlussbericht


Jetzt habe ich die ActiFry Smart XL seit Anfang Dezember getestet und möchte Euch meine Abschlussbewertung nicht vorenthalten. Zuerst einmal ein paar technische Einzelheiten:

Die ActiFry misst 49×38,2×29,8cm bei einem Gewicht von 6kg. Sie fasst maximal 1,5 kg und hat 1550 Watt. Zwei patentierte ActiFry-Technologien sollen die Anwendung verbessern. Das ist zum einen das Heißluftgebläse, dass schonendes Garen bei ca. 150°C ermöglicht und das Austrocknen des Gargutes vermeiden soll. Zum zweiten ist das der Rührarm, der dafür sorgen soll, dass alles gleichmäßig gegart wird. Tefal wirbt damit, dass man durch diese beiden Anwendungen mit sehr wenig Fett sehr gute Frittierergebnisse erhält.

Das Besondere der ActiFry Smart XL ist, dass man das Gerät mittels Bluetooth und einer App (Mein ActiFry) steuern kann. Die App enthält ca. 200 Rezepte, die sich allerdings teilweise sehr ähneln. Mit Hilfe der Schritt-für-Schritt-Anleitungen der App soll man die einzelnen Rezepte einfach nachkochen können.

Das Gerät wurde gut verpackt mit einem Dosierlöffel, einem Silikonpinsel und einem leicht herausnehmbaren Garbehälter geliefert. Dieser Behälter hat einen ausklappbaren Griff, was sehr praktisch ist beim Entnehmen des Gargutes.

Die beigelegte Bedienungsanleitung besteht fast nur aus Bildern und ich finde sie nicht wirklich hilfreich. Obwohl die Bedienung auch sehr einfach ist. Am Gerät besteht nur die Möglichkeit die Garzeit einzustellen und den Garvorgang zu starten. Einen Ein- und Ausschalter gibt es an der ActiFry nicht, man kann nur den Stecker ziehen.


So das war die sachliche Vorstellung, nun kommen wir zu meiner persönlichen Meinung. Die ActiFry frittiert vernünftig Pommes, Kartoffelecken, Gemüse und auch die Fleischbällchen waren der Hit. Einen Vergleich mit einem anderen Gerät dieser Art oder einer normalen Fritteuse habe ich nicht, da es bei mir sehr wenig Frittiertes gibt. Alles was man in ihr zubereitet, ist wirklich fettarm und trotzdem schmackhaft.

Allerdings macht das Heißluftgebläse ganz schön Lärm, mir persönlich ist das Gerät zu laut. Ein weiteres Manko ist, dass gerade bei panierten Teilen das Gebläse feine Panadestückchen rund um die ActiFry verteilt und man schon eine ganz schöne Schweinerei hat. Bei feuchten Zutaten passiert das nicht.

Der Garbehälter und auch der Deckel lassen sich sehr gut reinigen, beide Teile können auch in der Spülmaschinen gereinigt werden. Beim Rührarm sieht das anders aus. Durch die Ausparungen an der unteren Seite bleibt sehr viel darin hängen und selbst im Geschirrspüler werden diese Hohlräume nicht sauber. Da wäre ein kleines Bürstchen gut. Eigentlich ist das gesamte Material dieses Arms minderwertig, bereits nach wenigen Benutzungen waren Kratzer zu sehen und der Arm musste nach jeder Zubereitung (außer man macht nur Pommes) eingeweicht und am besten im Geschirrspüler gereinigt werden. Beim normalen Abwasch war das schon eine ganz schöne Piepelarbeit. Nach 3 Wochen Testbetrieb ist er aber auch mit Einweichen und Geschirrspüler nicht mehr sauber geworden.

Ein weiteres Problem, dass ich mit dem Rührarm habe ist, dass dieser nicht manuell steuerbar ist und wenn er nicht pausiert beim Frittieren ist von Panaden meistens nicht mehr viel übrig. Der Rührarm ist nur durch die App zu steuern. Leider fehlen da Grundprogramme und man muss in den vorhandenen Programmen schauen, dass man etwas ähnliches finden und verwenden kann.

Ebenso ist es schade, dass einige der Rezepte nicht stimmen. Teilweise steht im Rezept etwas anderes als dann in der Schrittweisen Zubereitung (zum Beispiel bei den Tintenfischen alla Romana). Manchmal stehen auch so merkwürdige Informationen da wie zum Beispiel "Das Licht bleibt einige Zeit ausgeschaltet, damit ein besseres Kochergebnis erreicht wird" - Welches Licht?

Ohne App ist man relativ aufgeschmissen, dann kann man die ActiFry nur an- und ausschalten und die Zeit einstellen. Es wäre super, wenn man den Rührarm manuell zu- und abschalten könnte. Ok ich habe einfach getrickst und habe andere Rezepte aus der App ausgewählt und dann einfach die Zutaten abgeändert. Eine Liste mit Garzeiten wäre aber echt positiv gewesen.

Einige Funktionen habe ich nicht getestet, da ich mich dafür hätte anmelden müssen. Aber mir widerstrebt es immer wieder, persönliche Daten anzugeben, wenn das aus meiner Sicht nicht notwendig ist. Und nun seid mal ehrlich, warum muss ich, um ein elektronisches Kochbuch zu benutzen, meinen Wohnort, mein Alter und die Größe meines Haushaltes angeben.  

So jetzt noch mein Fazit, die ActiFry ist ein schönes Spielzeug für die Generation Smartphon, wirkliches Kochen geht dann schon anders. Für den Preis von 349€ hätte ich mehr erwartet aber aus meiner Sicht ist das Gerät noch nicht ausgereift. Es ist halt eine Heißluftfritteuse, die mehr sein will, als sie wirklich ist. Außerdem müsste das Material des Rührarms geändert werden und in der App müsste es verschiedene Grundrezepte gehen, so zum Beispiel 10 Minuten garen ohne Rührarm, dann 5 Minuten mit Rührarm usw.

Ein Garkorb für empfindlichere Lebensmittel wie panierter Fisch wäre auch nicht schlecht. Für mich ist das Kabel zu kurz und ein An- und Ausschalter an der ActiFry wäre auch nicht schlecht gewesen. Zumindest hätte ich das bei dem Preis erwartet.

Ich werde das Testgerät definitiv nicht behalten, da es bei uns nicht sehr oft Pommes gibt und für die anderen Rezeptmöglichkeiten ist eine einfache Bratpfanne besser geeignet und meine Wollgusspfanne benötigen auch nur geringe Fettmengen bei der Zubereitung. Außerdem blockiert mir die ActiFry zu viel Platz in meiner Küche. Trotzdem war der Test sehr interessant und ich möchte mich nochmals bei den Leckerscouts und auch bei Tefal dafür bedanken, dass ich die Gelegenheit bekommen hatte, die ActiFry zu testen.

Hier gibt es für alle, die sich so ein Gerät zulegen wollen, ein paar Rezeptideen.

Grünkohlchips
Kartoffelchips
Schwarzwurzel-Radicchio-Salat
Geschnetzeltes nach Stroganoff Art
Mediterrane Hühnerbrust
Fleischbällchen
Bratkartoffeln
Pasta mit frittierten Auberginen und Tomatensugo
Calamari mediterraner Art
Chicken Wings
Tsukune, Daigaku-Imo, Nasu Shogayaki
Weihnachtliches Bratapfeltiramisu

Heute gibt es dann noch eine Ergänzung. Eigentlich wollte ich ja die ActiFry zurückschicken. Allerdings hatte ich an einem Rezeptwettbewerb teilgenommen und diesen gewonnen. Nun ratet mal, was der erste Preis war - ja eine ActiFry. Jetzt hatte ich sie einfach mit zu meinem Kochkurs genommen, da sich die Teilnehmer Burger mit Pommes gewünscht hatten und ich diese natürlich frisch zubereiten wollte. Dabei habe ich ein weiteres Manko dieser Heißluftfritteuse entdeckt. Da beim Kochkurs ja 9 Esser da sind, wollte ich natürlich die 1,5 kg Fassungsvermögen ausnutzen aber mit der Menge hat das Gerät nicht mehr optimal funktioniert. Die Pommes sind nicht wirklich fertigt gegart und das bei Verdopplung der Garzeit. Also bei einigen danach erfolgten Versuchen habe ich 800 g als absolute Höchstmenge ermittelt.
Eure Danii von Lecker Bentos und mehr

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den offenen und ehrlichen Bericht. Häufig hat man bei andren Bloggern das Gefühl, dass immer alles toll ist und die Beiträge richtig gekauft sind. Danke für den authentischen Bericht!

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    1. Aber gerne doch, mir geht es auch gelegentlich so aber ich denke solche Tests sind ja auch dazu da Kinderkrankheiten abzuschaffen.
      Viele Grüße Danii

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